Förderverein "Reiten für Menschen mit oder ohne Beeinträchtigung LA" e.V.
Iserlohner Str. 3
58802 Balve-Langenholthausen
Folgende Gewinn- Losnummern wurden am 15.09.2024 gezogen:
1. Platz: 869 (200 €)
2. Platz: 164 (100 €)
3. Platz: 81 ( 50 €)
4. Platz: 1531 ( 30 €)
5. Platz: 1992 ( 20 €)
bitte melden unter: 0152/54013966
(Nicole Müller)
Die Ergotherapie begleitet, unterstützt und befähigt Menschen, die in ihren alltäglichen Fähigkeiten eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel der Ergotherapie ist es, Betätigung und Handlungsfähigkeit zu erreichen. Gleichzeitig wird Betätigung als therapeutisches Medium eingesetzt.
Unter dem Begriff "Ergotherapeutische Behandlung mit dem Pferd" werden Behandlungen auf der Grundlage des sensomotorisch-perzeptiven, motorisch-funktionellen und psychisch-funktionellen Ansatzes unter Einbezug des Mediums Pferd verstanden.
In der praktischen Umsetzung beinhaltet dies, dass die Arbeit mit dem Pferd ganzheitlich orientiert ist, sich nicht ausschließlich auf das Reiten konzentriert, sondern viel mehr
die Arbeit mit und um das Pferd auf die individuellen Stärken und Defizite des Patienten adaptiert wird.
Da das Therapiemedium Pferd für viele Patienten einen hohen Aufforderungscharakter bietet, stellt es eine tolle Möglichkeit dar, auch unbewusst an Defiziten arbeiten zu können. Der Umgang mit diesem
großen Tier, das uns einen großen Vertrauensvorschuss anbietet und versucht mit dem Menschen zusammen zu arbeiten, fördert in hohem Maße das Selbstvertrauen des Patienten. Rückmeldungen des Pferdes
werden, im Gegensatz zu denen der Menschen, in der Regel wertfrei angenommen und dementsprechend reflektiert. Insbesondere Kinder bemühen sich häufig sehr sich so zu verhalten, dass es dem Pferd gut
damit geht und sich dieses nicht etwa erschreckt oder ängstigt.
Im motorischen Bereich bietet das Pferd mannigfaltige Einsatz- und differenzierte Steigerungsmöglichkeiten, von Führen, über Aufsteigen, Reiten, Putzen, etc.
Grundvoraussetzung für den Einsatz des Pferdes als Therapiemedium ist, dass keine medizinischen Ausschlusskriterien vorliegen, wie z.B. ein akutes Anfallsleiden oder starke Allergien. Des Weiteren
sollte der Patient dazu in der Lage sein, nach einer Kontaktphase, weitestgehend angstfrei mit dem Pferd umgehen und sich auf dieses einlassen zu können.
Die Zielgruppen in der "Ergotherapeutischen Behandlung mit dem Pferd" sind vielfältig. Patienten mit ADHS-Störungen, Entwicklungsstörungen mit unterschiedlichen Schweregraden,
Wahrnehmungsstörungen, geistigen und psychischen Störungen, Depressionen, Angststörungen, Kontaktstörungen, Autismus, bis hin zu spastischen Cerebralparesen, Gleichgewichtsstörungen,
Bewegungseinschränkungen, etc.
Das nebenstehende Bild zeigt einen Ausschnitt einer Behandlungseinheit mit einer schwerstmehrfachbehinderten Patientin mit frühkindlichem Autismus. Auf dem Bild ist die Dreiecksbeziehung zwischen Patientin, Therapeutin und Pferd sehr schön zu erkennen. Durch das Vertrauen, das die Patientin zum Pferd und der Therapeutin aufgebaut hat, ist es ihr überhaupt erst möglich, im Rahmen ihres Krankheitsbildes aktiv zu interagieren und die Hand der Therapeutin einzufordern, um einen noch intensiveren Kontakt aufzubauen. Auch das Pferd erspürt diesen Prozess und ist mit all seinen Sinnen in das Geschehen eingebunden, gut zu erkennen an der Ausrichtung der Ohren, der Blickrichtung, etc. Erst eine tragfähige Verbindung zum Pferd bietet die Grundlage für solch einen therapeutischen Prozess.
In unserem Stall sind wir in der glücklichen Situation, dass unsere, über das DKThR zertifizierte Fachkraft, fünf verschiedene Therapiepferde einsetzen kann. Vom Shetlandpony, über ein Deutsches Reitpony, einen Andalusier, einen Appaloosa bis hin zum Deutschen Reitpferd. Da diese Pferde sich nicht nur von ihrer Größe, Statur und ihrem Gangwerk unterscheiden, sondern auch sehr verschiedene Charaktere aufweisen, kann jeder Patient sein Pferd und jedes Pferd seinen Patienten finden.
Da wir nicht über einen Lifter verfügen und unsere Therapeutin in der Regel alleine am Pferd arbeitet, können wir erwachsene Patienten mit einem hohen Schweregrad der Behinderung, vor allem im motorischen Bereich, leider nicht betreuen. Erwachsene Patienten sollten in der Lage sein, über eine Therapierampe aufzusteigen und sicher auf dem Pferd zu sitzen. Mit unseren kleinen Patienten arbeitet unsere Therapeutin zusammen auf dem Pferd.
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